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Fußbodenheizung im Bad nachrüsten

Eine Fußbodenheizung sorgt im Bad für behagliche Wärme, ohne dass Heizkörper zu sehen sind. Vor allem in einem kleinen Bad bedeutet das auch einen nicht zu unterschätzenden Raumgewinn, da mehr Wandfläche freibleibt. Weitere Vorteile der Fußbodenheizung sind, dass Sie damit Heizkosten sparen können und keine verstaubten Heizkörper mehr putzen müssen. Darüber freuen sich nicht nur Allergiker.


Die meisten Bäder haben Fliesen-, Keramik- oder Natursteinböden, die zum Nachrüsten einer Fußbodenheizung ideal geeignet sind. Im Fachhandel gibt es dafür moderne, superdünne Flächenheizsysteme, die den Bodenaufbau kaum erhöhen. Der alte Boden muss weder herausgerissen noch angefräst werden. Dazu kommt, dass Badezimmer in der Regel recht klein sind. Das erleichtert das Verlegen der Heizmatten und den Anschluss enorm, denn bis zu einer Bodenfläche von rund 20 m2 können Sie die nachträglich eingebaute Fußbodenheizung einfach an das bestehende Heizsystem anschließen.


Welche Materialien und Werkzeuge brauche ich, um eine Fußbodenheizung nachzurüsten?

Sie brauchen eine für Naturstein und Fliesen geeignete Dünnbett-Flächenheizung, also eine Heizmatte zum Verlegen. Die gibt es in verschiedenen Abmessungen – wählen Sie eine, die zu Ihrer Raumgröße passt, aber kalkulieren Sie wegen des Zuschnitts ein wenig mehr ein. Außerdem müssen diese Werkzeuge und Materialien vorhanden sein:


  • Ausgleichsmasse (z. B. Nivellierspachtel) für Fußbodenheizungen

  • Mischgefäß (Eimer, Mörtelkübel), Messbecher oder Waage

  • Bohrmaschine und Rührquirl zum Anrühren der Ausgleichsmasse – die Drehgeschwindigkeit der Bohrmaschine muss stufenlos regelbar sein!

  • Schere und Cuttermesser (mit ausreichend Wechselklingen)

  • Fliesenkleber oder Niederhaltedübel

  • Ggf. Dämmstreifen für die Randbereiche

  • Spachtelwerkzeuge: Malerspachtel, Glättkelle, alternativ Gummiwischer

  • Grundierung (Tiefgrund)

  • RTL-Ventil (Rücklauftemperaturbegrenzer) und Anschlüsse an das bestehende Vor- und Rücklaufsystem (kann auch der Fachmann mitbringen)


Hinweis: Elektro-Flächenheizungen, die ausschließlich mit Strom betrieben werden, brauchen für die stromsparende Nutzung eine separate Regelung zum präzisen Einstellen der Heizzeiten. Kombinierte Fußbodenheizungen (Elektro-/Warmwasser-Heizungen) arbeiten während der Heizperiode kostenneutral mit, sind aber auch dann verfügbar, wenn die Zentralheizung während des Sommers abgestellt ist.



In 7 Schritten eine Fußbodenheizung im Bad nachrüsten


Schritt 1: Fußbodenheizung planen und Anschlüsse einbauen lassen

Bevor Sie mit dem Verlegen der Heizmatten beginnen, lassen Sie den Fachmann die erforderlichen Anschlüsse dafür nachrüsten. Bei Warmwasser-Fußbodenheizungen muss der Vorlaufanschluss (in Fließrichtung) vor, der Rücklaufanschluss hinter dem Heizkörperventil liegen. Das ist wichtig, damit sich die Heizung später wie gewünscht regeln lässt.


Schritt 2: Boden für die Fußbodenheizung vorbereiten

Reinigen Sie den Boden gründlich und grundieren Sie ihn mit Tiefgrund. So kann die Ausgleichsmasse, die später auf die Heizmatte kommt, perfekt darauf haften. Am besten wählen Sie Grundierung und Tiefgrund vom selben Hersteller – die Produkte sind dann bestens aufeinander abgestimmt.


Schritt 3: Verlegen der Heizmatte

Legen Sie die Heizmatte aus und schneiden Sie sie zu. Dabei dürfen Sie natürlich nur das Trägergewebe zerschneiden, nie das Rohr – also Cutter und Schere vorsichtig handhaben und immer vom Rohr wegschneiden. Um möglichst wenig schneiden zu müssen, legen Sie zu Beginn die längste Mattenseite an die längste Wand. Nachdem die erste Bahn gut liegt, verlegen Sie den Rest der Matte möglichst bündig – wie bei einem Teppichboden oder einer Trittschalldämmung.


Schritt 4: Befestigen der Heizmatte

Sobald Sie den gesamten Badezimmerboden ausgelegt haben, müssen Sie die Heizmatte fixieren. Dazu verwenden Sie Niederhaltedübel (liegen als Zubehör vielen Nachrüst-Fußbodenheizungen bei). Manche Hersteller integrieren Klebestreifen in das Trägergewebe ihrer Heizmatten – dann verwenden Sie natürlich die zum Fixieren. Alternativ können Sie die Matte auch mit Fliesenkleber befestigen.


Schritt 5: Fußbodenheizung wie geplant anschließen

Auch dazu sollten Sie einen qualifizierten Fachmann holen, der diese Arbeit ausführen kann und auch darf – etwa einen Elektriker oder Heizungsbauer. Er verbindet die Anschlusselemente der Heizmatte mit dem Hausstrom bzw. dem Heizsystem und führt einen Probelauf durch, um zu sehen, ob alles wie geplant funktioniert. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, denn er stellt die letzte Gelegenheit dar, Fehler zu bemerken und zu korrigieren, bevor die neue Heizung unter dem Boden verschwindet.


Schritt 6: Ausgleichsschicht aufbringen

Bevor Sie die Ausgleichsmasse auftragen, müssen die Rohre nach dem Testlauf wieder vollständig abgekühlt sein. Wollen Sie Randdämmstreifen verwenden, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sie an den Wänden entlang anzukleben. Sichtbare Überstände können Sie später einfach abschneiden. Jetzt rühren Sie die Ausgleichsmasse gemäß Herstellerangaben an und verteilen sie von den Rändern zur Mitte hin kübel- bzw. eimerweise auf dem Boden. Achten Sie darauf, nicht auf die Rohre zu treten – bei diesem Arbeitsschritt werden Sie bestimmt Schuhe tragen.


Schritt 7: Oberbelag installieren

Sobald der Boden komplett eingeebnet und die Ausgleichsmasse richtig durchgetrocknet ist, können Sie darauf wieder Fliesen, Natursteine oder einen anderen geeigneten Oberbelag verlegen. Oder verlegen lassen – dann sind Sie sicher, dass auch in schwierigen Ecken alles perfekt passt, fachgemäß verfugt ist und schön aussieht.



Bildquelle © belchonok | 123rf.com


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