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Lenkradkrallen schützen vor Autodiebstahl

Um es Autodieben schwer zu machen, können Lenkradkrallen im Auto installiert werden. Aber wie gut schützen sie wirklich?


Im Schnitt wird alle 37 Minuten in Österreich ein Auto geklaut. Vor allem hochpreisige SUV sind bei Autodieben beliebt. Auch Wohnmobile werden gerne entwendet. Zwar sind die Zahlen kontinuierlich rückläufig, bewegen sich aber immer noch auf hohem Niveau. Und das trotz moderner elektronischer Wegfahrsperren. In Neuwagen sind diese seit Januar 1998 Pflicht, dennoch schützen viele Autobesitzer ihr Fahrzeug zusätzlich mit mechanischen Lenkradkrallen, auch Lenkradsperren oder -schlösser genannt. Sie sollen Diebe vor allem abschrecken – optisch mit leuchtenden Warnfarben und funktional durch sichere Schlösser und stabiles Material. Die Auswahl im Zubehör- und Onlinehandel sowie in Baumärkten ist groß. Wir haben acht Lenkradschlösser getestet – von 16 bis 98 Euro.


Sie zeichnen sich vor allem durch einfaches Handling und Robustheit aus. Die meisten Modelle sind in wenigen Sekunden angebracht. Fest installiert, blockieren sie das Drehen des Lenkrads, und das Fahrzeug lässt sich nicht mehr steuern. Achtung: Bei Reisemobilen und Transportern sind die Cockpits meist breit. Darum lässt sich hier die Rotation nicht so stark einschränken wie in den meisten Pkw. Durch Öffnen eines Sicherheitsschlosses werden die Krallen wieder entfernt. In der Regel ist dafür ein Schlüssel nötig, allerdings gibt es auch Modelle mit Zahlenschloss. Tipp: Schlüssel am besten getrennt vom Fahrzeugschlüssel aufbewahren. Und als Zahlenkombi sollte man nicht sein Geburtsdatum oder die Ziffernfolge auf dem Nummernschild wählen.

Der Klassiker ist die ausziehbare Teleskopsperre, die zwischen den Lenkradkranz gespannt wird. Sie fungiert wie eine Art stählerne Gabel. Unter diese Kategorie fallen neben dem Testsieger die beiden schlechtesten Produkte im Feld. Die Krallen von Kairay und Lescars bieten praktisch keine Sicherheit. Das Kreuzbartschloss des Lescars-Fabrikats lässt sich mit einem Schraubendreher schnell zerstören. Auch das Kairay-Produkt kann mit einem simplen Hammer durch Erschütterung geöffnet werden.


Eine andere Variante der Teleskopkrallen bietet zusätzlich eine Pedalsperre. Praktisch: Die nur durch ihre Farbe zu unterscheidenden Produkte von Kleinmetall und Pretex sind stufenlos ausziehbar und mit wenigen Handgriffen zwischen Pedalerie und Lenkradkranz eingebaut. Leider fielen beide bei der Sicherheit durch, da Profis die Schlösser durch heftiges Wackeln mit einem Werkzeug im Schlosszylinder in Sekundenschnelle öffnen können.


Ohne ausziehbare Teleskopfunktion kommen die starren Lenkradkrallen von Artago und Qun Hu aus. Denn sie blockieren das Lenkrad oben mittig, indem der stählerne Krallenschaft auf dem Armaturenbrett aufliegt und so die Lenkbewegung verhindert. Im Test punktet die Sperre von Artago mit einem ordentlichen Schloss und vor allem durch ihre Abschreckung. Dank der integrierten Alarmanlage sendet das Modell ein lautstarkes Warnsignal aus, sollten sich Unbefugte daran zu schaffen machen.


Hinsichtlich Funktionalität und Aussehen fällt besonders das Fabrikat von Stoplock auf. Dessen geschwungener Arm wird über den Pralltopf durch den Lenkradkranz gefädelt. Danach muss man den umklappbaren Verschlussbügel am Ende der Sperre am Volant verankern. Das Drehscheiben-Zuhaltungsschloss stellte sich als sehr widerstandsfähig heraus und ließ sich erst mit einem Hartmetall-Fräser aufbohren.

Testsieger: Heyner Wheel Block Pro

Als sicherste und stabilste Lenkradsperret erweist sich lt. Test das Modell Wheel Block Pro von Heyner für knapp 98 Euro – als einziges im Vergleich mit einem Zahlenkombinationsschloss. Die ausziehbare Teleskopsperre Lenkradsperre wird zwischen den Lenkradkranz gespannt. Sie fungiert dabei wie eine Art stählerne Gabel.


Praktisch: Der Ausziehmechanismus ist leichtgängig, die Sperre ist schnell eingebaut – und das Lenkrad hat nur wenig Spiel. Die beiden Haken sind mit schonendem Kunststoff und der Griff mit weichem Schaumstoff überzogen. Zum bequemen Transport ist im Lieferumfang außerdem eine Tragetasche enthalten. Neben der einfachen Handhabung überzeugt die Lenkradradkralle von Heyner vor allem durch hervorragende Sicherheit.


Ihre fünf stabilen Zahlenräder konnten auch vom Profi nicht auseinandergebogen werden, um einen sogenannten Abtaster dazwischenzustecken, mit dem sich die richtige Kombination ermitteln lässt. Um das Schloss zu knacken, hätte man es aufflexen müssen – wegen des Funkenflugs und des Lärms keine ideale Diebstahlmethode.


Selbstverständlich kann auch das Modell Wheel Block Pro nicht hundertprozentig schützen. Aber es macht Kriminellen zumindest das Leben schwer.


Bildquelle © bensib | 123rf.com

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