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MÖRTEL - was Du dazu wissen solltest

Ohne Mörtel, der aus Kalk und/oder Zement hergestellt wird, wären die meisten Bauten heute längst nicht so langlebig und stabil. Dabei kann jeder Heimwerker schnell Mörtel auch für die Verwendung im eigenen Heim anmischen.


Hauptsächlich wird Mörtel bei der Verbindung von Steinen zu einer Mauer genutzt oder für den Wandputz. Auch auf dem Boden wird Mörtel in einer speziellen Variante verwendet. Dies wird in der Regel als Estrich bezeichnet.


Doch Mörtel findet noch viele weitere Anwendungszwecke wie zum Beispiel für die Schüttung eines Fundaments für einen Wintergarten oder als Ringfundament für ein Gewächshaus. Sogar zur Wärmedämmung wird Mörtel genutzt.


Genialer Klebstoff

Mörtel ist im Grunde ein genialer Klebstoff, der über Jahrhunderte kaum verändert wurde. Bestimmte Verkleidungselemente werden einfach mit Mörtel an die Wand oder Decke geklebt und Stahlrohre werden mit Zementmörtel (8,00 € bei Amazon*) ausgekleidet, um sie vor aggressiven Substanzen zu schützen.


Wichtige Substanz im Brandschutz

Brandschutzmörtel ist wieder eine besondere Form von Mörtel, der zudem in Deutschland und Österreich zulassungspflichtig ist. Das Institut für Bautechnik prüft diesen Baustoff regelmäßig, damit die damit erstellten Abschottungen jeweils die erforderliche Feuerwiderstandsklasse bieten.


Schon seit der Antike kennt man Mörtel als Baustoff. Aus Bruchsteinen oder Schrot von Ziegeln in einer Mischung mit Wasser und Bindemittel machten die alten Römer schon künstliche Steine. Diese Mischung gilt als ein Vorläufer von Beton und dem heutigen Mörtel.


Welche Mörtelarten gibt es?

Mörtel besteht aus einem feinen Bindemittel ohne grobe Einschlüsse und gegebenenfalls einem Füllmittel wie Sand oder Kies. Als Bindemittel verwendet man zum Beispiel Zement oder Kalk. Wird zu der Mischung Wasser hinzugefügt, beginnt eine chemische Reaktion und das Bindemittel erhärtet.


Normen und DIN

Das Normenwerk für Putzmörtel geändert. Die DIN 18150 für die bisherigen Putzmörtelgruppen gilt nicht mehr. Nun werden die Putzmörtelarten nach ihrem Verwendungszweck in der DIN-EN 998-1 unterschieden, die im September 2003 in Kraft getreten ist.


Bezeichnungen

  • GP – Normalmörtel

  • LW – Leichtmörtel

  • CR – Edelputzmörtel

  • R – Sanierputzmörtel

  • T – Wärmedämmputzmörtel

  • OC – Einlagenputzmörtel Außen


Welche Art Mörtel eignet sich für welche Arbeit?

Die gesamten DIN-Normen und wissenschaftlichen Bezeichnungen spiegeln jedoch kaum die reale Nutzung und Benennung im hierzulande üblichen Hausbau oder bei der Verwendung durch den geübten Heimwerker wieder.



Zementmörtel

Am meisten genutzt wird beim Bau von Eigenheimen und anderen gemauerten Gebäuden der Zementmörtel. Hierzu wird Zement mit Sand und Wasser vermischt. Da der Zement leicht alkalisch ist, sollte man ihn nicht direkt mit der Hand bearbeiten, solange er noch feucht ist.

Wegen seiner guten Hafteigenschaften wird in vielen Einsatzbereichen Zementmörtel genutzt. Er ist nach seiner vollständigen Aushärtung frostsicher und für viele Jahre ohne jede Pflege witterungsbeständig. Druck und Stöße werden durch die hohe Festigkeit kaum Schäden anrichten, wenn das Material sachgerecht verarbeitet wurde.


Kalk-Zementmörtel

Zusätzlich zum Zement als Bindemittel wird in diesem Mörtel noch Kalk eingemischt. Häufig wird diese Mischung als eine Art Universalmörtel bezeichnet und fertig angemischt im Handel vertrieben. Dieser Kalkzement ist etwas weniger widerstandsfähig, dafür aber leichter zu verarbeiten.


Reparaturmörtel – Kalkzement

Kalkzement findet vielfach als eine Art Reparaturmörtel Verwendung. Durch die erleichterte Verarbeitung und seine Viskosität und Haftfähigkeit kann man damit Beschädigungen am trockenen Zement und Beton gut ausbessern.


Auch die Verfugungen von Steinfugen, die im Laufe der Zeit spröde geworden und eventuell sogar aus den Steinfugen gefallen sind, können mit dem Kalkzementmörtel gut ausgebessert werden.


Trassmörtel

In einen Zementmörtel wird beim Trassmörtel noch gemahlener Tuffstein eingemengt. Dieser aus Vulkanasche bestehende Stein lässt den Zement langsamer erhärten. Deshalb wird er vielfach bei der Verarbeitung von Natursteinen verwendet.


Trassmörtel wird häufig für die Verlegung von Natursteinen im Garten und auf der Terrasse gebraucht. Auch Natursteinmauern werden mit Trassmörtel gemauert und verfugt. Je nach Steinart haftet der leicht alkalische Zementmörtel ohne den Zusatz von Trass nicht am Stein.


Trass gegen den Grauschleier

Zement setzt beim Trocknen das enthaltene Kalziumhydroxid frei. Dies zeigt sich häufig in grauweißen Schlieren auf dem Mauerwerk, wenn der Maurer nicht sofort mit viel Wasser alle Zementspuren abgewaschen hat.


Bei den rauen und kantigen Natursteinen, die oft eine poröse Oberfläche aufweisen, hilft allerdings auch noch so gutes Abspülen wenig. Trass bindet Kalk, daher entstehen bei der Verwendung von Trass im Mörtel keine Kalkschlieren auf den schönen Natursteinen.


Spezialmörtel und wofür diese genutzt werden können

  • Brandschutzmörtel für umfassende Brandschutzmaßnahmen

  • Gipsmörtel für feine Arbeiten und Verklebungen im Innenbereich

  • Wassermörtel für die Nutzung sogar unter Wasser und in aggressiven Flüssigkeiten

  • Kunstharzmörtel mit einer Beigabe von Polyester und/oder Epoxidharz

  • Schamottemörtel für das Auskleiden und Verkleben von Schamottsteinen in Kamin und Ofen



Bildquelle © bogdanhoda |123rf.com







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