Wer gesundes und schmackhaftes Essen mag, der wird Pilze lieben. Nicht nur für Vegetarier, und insbesondere Veganer, sind Pilze unverzichtbar. Sie liefern dem menschlichen Organismus eine Vielzahl von wertvollen Nährstoffen.

Gerade Vitamin D, die Vitamin B - Gruppen, Vitamin C, sowie wichtige Mineralien, wie Zink, Selen und Magnesium, sind in den wohlschmeckenden Früchten des Waldes enthalten.
Traditionell werden die unterschiedlichen Pilze zumeist im Herbst zu einem schmackhaften Wildgericht verzehrt. Diese Pilze werden zuvor im Wald auf Lichtungen gesammelt und verströmen ihr einzigartiges Aroma des Waldes und der Wildnis.
Nur die Zuchtchampignons aus den Gemüseläden und Supermärkten finden häufiger den Weg auf unsere heimischen Speiseteller. So ergab sich zwischen den Jahren 2019 bis 2020 eine Pro-Kopf-Verbrauch von 1,91 Kilogramm in der deutschen Bevölkerung.
Gerade für Stadtbewohner ist es oft nicht ganz einfach die richtigen Stellen, und dann auch noch die essbaren Pilze zu finden. Teilweise ist dies schlicht unmöglich, weil in den Städten die Grünflächen veredelt werden, daher einen park-ähnlichen Charakter annehmen, und so Wildkräuter und Pilze allmählich von der Bildfläche verschwinden. Immer mehr Liebhaber des echten und unverfälschten Geschmacks müssen dann auf Pilze aus der Massenzüchtung unter unnatürlichen Bedingungen zugreifen. Das geht letztendlich auf Kosten des Aromas und der enthaltenen Nährstoffe.
Warum also nicht einfach und ohne großen Aufwand die eigenen Pilze im Garten oder im Haus züchten? Wie das geht? Ganz einfach. Das Geheimnis ist das Myzel, die Pilzkultur. Diese ist für die eigene Zucht vieler unterschiedlicher Pilze mit einem herrlich natürlichen Pilzaroma erhältlich. Das Myzel stellen die eigentlichen Pilze dar. Das faden-förmige Geflecht zieht sich im Erdboden oder an der Rinde eines geeigneten Baumes entlang. Bei guten Bedingungen verbreitet sich das Myzel, und dessen Früchte stoßen aus dem Erdreich oder entwickeln sich am Baumstamm. Wir ernten den Fruchtkörper, welcher sich aus dem Myzel entwickelt und ausprägt.
Was wir eigentlich nicht im Keller haben wollen, einen Pilz-befall, können wir für die Züchtung der eigenen Speisepilze sehr gut nutzen. Denn der Keller ist für viele Pilzsorten ein idealer Standort, weil die Lusttemperatur und die Lichtverhältnisse zumeist recht gleichbleibend sind. Diese konstante Atmosphäre lieben Pilze.
Auch ein weniger helles Zimmer in der Wohnung, wie eine Speisekammer, eignet sich sehr gut zur Züchtung des eigenen Pilzgerichtes. Lediglich wenig Licht und eine konstante Temperatur fordern Pilze für ihr erträgliches Wachstum.
Als Nährboden für die Myzele dienen Holz als Baumstamm, der sich für ein schattiges Plätzchen im Garten eignet, gute Erde, Stroh, oder aber auch Kaffeesatz. Letztere Methode zur Pilzzucht ist inzwischen sehr beliebt, denn hier geht es schließlich auch um das Thema Nachhaltigkeit.
Der ideale Standort weist eine Temperatur von 10-15 Grad auf, ist nur leicht erhellt, sodass man ohne Kunstlicht Zeitung lesen könnte. Einige Edelpilz-Bruten, wie etwa der Kräuterseitling, benötigen zusätzlich eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dies lässt sich meist in einem Bad oder einer Waschküche realisieren.
Die Ausbeute der selbst gezüchteten Pilze ist teilweise enorm, und liegt bei etwa drei Kilogramm in zwei bis drei Wachstumswellen. Aber auch Sorten mit ausdauerndem, also anhaltendem, Wachstum sind möglich. Hierzu zählt der Zitronenpilz, der sich als Zimmerpflanze in einer dunkleren Ecke des Zimmers hervorragend als Blickfang und wertiges Accessoires einbringt. Zudem versprüht dieser Zitronenpilz einen erfrischenden natürlichen Duft und verleiht Salaten und anderen Speisen, als bevorzugte Rohzutat, ein zitroniges Aroma.
Die Pilzbrut, das Myzel, kann in Fachgeschäften oder online erworben werden. Auch Sets für Pilzzucht-Anfänger, die mit eigenen Töpfen oder in vorbereiteten Boxen geliefert werden, sind erhältlich. Sie schärfen mit der ausführlichen Anleitung das Verständnis beim Pilzzucht-Neuling und wecken die Vorfreude auf die selbst gezüchtete schmackhafte Pilze für den persönlichen Speiseplan.
Für die ganz private Pilzzucht stehen Pilze dieser Sorten zur Verfügung:
- unterschiedliche Seitlinge,wie Kräuter, Zitronen, Rosen
- Limonenpilz
- Champignons in Weiß und Braun, sowie Steinchampignons
- Austernpilze, die besonders ertragreich sind
- Heilpilze, wie Shitake und Reishi
- selbst Trüffel, welche als Bäumchen kreiiert den täglichen Speisplan vervielfältigen
- Pom Pom Pilze, auch Affenkopfpilze genannt
Alle Pilzshops liefern ihre Pilzbrut-Pakete mit einer ausführlichen und verständlichen Anleitung. Zu beachten ist, dass das Substrat eine Bio-Zertifizierung aufweist, damit sich in die heimische Pilzzucht keine Schadstoffe einschleichen.
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