Die neuen Medien sind einfach und überall zugänglich. Mediensucht bei Kindern betrifft etwa drei Prozent der männlichen und 0,3 Prozent der weiblichen Jugendlichen. Eine anhaltende Mediensucht bei Kindern kann längerfristige Folgen haben.
Gründe für Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen
Aufbau eines zweiten Lebens in sozialen Netzwerken und Videospielen mit anderen realen Mitspielern
Flucht vor Problemen in der realen Welt
Einfache Möglichkeit neue Freundschaften zu finden
Erfüllung des Bedürfnisses nach Herausforderung
Beim erfolgreichen Spielen, werden Glückshormone freigesetzt
Intensives Spielen lässt sich aber nicht automatisch mit einer Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen gleichsetzen. Symptome für Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen
Es gibt verschiedene Verhaltensweisen, die auf eine Mediensucht bei Kindern hinweisen, etwa:
Der Betroffene verbringt den größten Teil seiner Zeit im Internet, am Handy oder mit Videospielen.
Mangelnde Fähigkeit den Konsum zu reduzieren, trotz schädlicher Folgen der Mediensucht
Ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Medium
Unangenehme körperliche oder emotionale Zustände, wenn das Medium unerreichbar ist
Die Nutzungszeiten werden länger
Soziale Beziehungen und Hobbys werden vernachlässigt
Das Ausmaß der Nutzung wird heruntergespielt oder verheimlicht
Folgen von Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen Zu den Folgen von Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen gehören:
stärkeres Gewaltverhalten bei hohem Konsum gewalttätiger Inhalte
schlechtere Leistungen in der Schule
unrealistisches Körperbild und Essstörung
Allerdings wird niemand allein durch Ego-Shooter zum Amokläufer. Videospiele machen auch nicht dumm. Metastudien zeigen sogar, dass sie positiv auf Fähigkeiten wie räumliches Denken oder Problemlösung wirken können. Weitere mögliche Folgen von Mediensucht bei Kindern sind Begleiterkrankungen wie:
Depressionen
Angststörungen
Soziale Phobien
Schlafprobleme
Rücken- und Kopfschmerzen
Was Eltern bei Mediensucht bei Kindern tun können
das Gespräch suchen und soweit möglich Verhältnisse anpassen und über Folgen von Mediensucht aufklären
den Konsum beschränken
andere Beschäftigungen vorschlagen und gemeinsam umsetzen
Regeln aufstellen und konsequent verfolgen
wenn keine Lösung in Sicht ist: Professionelle Hilfen in Anspruch nehmen
Wenn Ihr Kind bestreitet, süchtig zu sein, ist die Beratung im ersten Schritt auch ohne den Betroffenen selbst möglich. Professionelle Hilfe gibt es bei der Drogenhilfe oder, wenn psychische Erkrankungen auch eine Rolle spielen, bei allen ambulanten und stationären Angebote der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.
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