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Was bedeutet Johannistrieb?

Johannistrieb oder Johannitrieb nennt man den zweiten Austrieb einiger Gehölze und Laubbäume um den 24 Juni (Johannistag), der nach dem Frühlingstrieb geschoben wird.


Die meisten Bäume der nördlichen Hemisphäre setzen zum Winter hin eine terminale Endknospe an der Triebspitze der Zweige an, aus denen sie im Frühling den neuen Jahrestrieb schieben (im Bild rechts der untere Teil mit den alten Blättern). Schieben ist das richtige Wort, denn der vollständige Trieb ist in der Endknospe fertig angelegt und wird regelrecht teleskopartig ausgefahren. Dann schließt dieses Wachstum recht früh im Jahr ab.

Der Johannistrieb, mancherorts auch als Augustsaft bezeichnet, ist ein zweiter Austrieb mit Blättern und Trieben, der bei Laubbaumarten wie der Ahorn, Eiche oder Rotbuche dann erfolgt, wenn die klimatischen Aussichten dem Baum eine gute Aussicht bieten, diesen Trieb auch fertig ausbilden und zum Herbst hin abschließen, also mit einer neuen Endknospe für das kommende Frühjahr versehen zu können. Man sieht in den Bildern rechts sehr gut den unteren Frühlingsaustrieb, der als erster kam und ältere Blätter hat, und den oberen Johannitrieb, mit den deutlich jüngeren Blättern.

Bei schlechten Witterungseinflüssen kann der Johannitrieb auch ausbleiben. Ist das Wetter gut, wird der Johannistrieb aus der Endknospe des bereits ausgebildeten ersten Jahrestriebes gebildet. Die Größe und Länge des Johannistriebes ist vom Klima abhängig. Er kann u.U. sogar größer und länger ausfallen als der erste Jahrestrieb.

Der Johannitrieb ist vom ersten Austrieb eines Jahres farblich und an seinem Ansatz gut zu erkennen. Der Grund für den Johannistrieb ist der Wachstumsvorteil gegenüber anderen Pflanzen und vor allem dann, wenn die ersten Triebe des Jahres durch Fraßfeinde wie Maikäfer oder andere geschädigt oder vernichtet wurde. Zum großen Nutzen der Forstwirtschaft.



Bildquelle © Angelika von Tolkacz

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